Die Unfallversicherung bietet Versicherungsnehmern die Möglichkeit, die finanziellen Folgen eines Schweren Unfalls abzusichern. Wie der Test der Stiftung Warentest aus dem vergangenen Jahr zeigte, bietet jedoch nicht jede Police den gewünschten Schutz. Lediglich bei fünf der getesteten 124 Verträge sind die Leistungen im Ernstfall ausreichend. Es lohnt sich also, vorhandenen Versicherungsschutz zu überprüfen bzw. die Angebote bei Neuabschlüssen genau zu vergleichen.
Unfallversicherungen sind beliebt
Private Unfallversicherungen sind wichtig und bei vielen Deutschen sehr beliebt. Derzeit bestehen mehr als 26 Millionen Verträge, die bei schweren Unfällen die finanziellen Folgen abfedern sollen. Wer beispielsweise durch schwere Verletzungen den bisherigen Job nicht mehr ausüben kann oder gar das Haus bzw. die Wohnung behindertengerecht umgestalten muss, kann dies mit dem Geld aus der Versicherung tun. Auch der Kauf eines neuen Autos wäre problemlos finanzierbar. Auf die gesetzliche Absicherung sollte man sich hingegen nicht verlassen, denn diese ist nicht nur zu gering, sie tritt im Fall von Freiheit- oder Haushaltsunfällen gar nicht erst ein. Versicherungsexperten raten daher unbedingt zum Abschluss einer privaten Versicherung, doch vor allem Altverträge können die Anforderungen der Stiftung Warentest zumeist nicht erfüllen.
Leistungsunterschiede sind extrem groß
Wie die Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Überprüfung im Juli 2015 feststellte, sind die Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Policen extrem groß. Während einige Versicherte bei guten Policen bereits ab einer Invalidität von 50 Prozent gut 100.000 Euro erhalten, muss bei anderen Verträgen eine Invalidität von 70 oder 75 Prozent nachgewiesen werden. Bei einer Vollinvalidität, so die Tester, sollte eine Leistung von mindestens 500.000 Euro zur Verfügung stehen. Auch dies können viele Verträge nicht gewährleisten. Hintergrund sind die Gliedertaxen, die jeder Unfallversicherung zugrunde liegen. Sie geben an, welche Invalidität etwa beim Verlust einer Hand, eines Beines oder eines Auges berechnet wird. Nach der Höhe der ermittelten Invalidität wird dann die Höhe der Auszahlungssumme ermittelt. Es ist also wichtig, die Gliedertaxe im Vertrag genau zu überprüfen und individuell festzulegen, ob diese ausreichend ist. Ein Handwerker beispielsweise ist beim Verlust einer Hand sogar zu 100 Prozent erwerbsunfähig und sollte dies im Vertrag entsprechend berücksichtigen.
Finanztest schafft Transparenz
Auf dem Markt für private Unfallversicherungen gibt es derzeit tausende Möglichkeiten. Viele Verbraucher fühlen sich ob der großen Flut an Angeboten oft überfordert und schließen daher zu voreilig ab. Die Stiftung Warentest hat in ihrem Unfallversicherung Vergleich 124 Tarife herausgefiltert, und diese hinsichtlich ihrer Leistungen gegenüber gestellt. Dabei wird auf einen Blick deutlich, was der jeweilige Vertrag kann, welche Bedingungen für den Abschluss erfüllt werden müssen und wie hoch die Kosten sind. Ein individuelles Angebot auf Basis des Alters und der gewünschten Absicherung bringt dann endgültig Klarheit über den jeweils besten Vertrag. Im Test konnten die unabhängigen Versicherungsexperten insgesamt fünf Tarife finden, die die Bestnote „sehr gut“ erhielten und daher für eine Absicherung sehr gut geeignet sind. 80 Tarife wurden mit „gut“ bewertet und sind daher ebenfalls eine adäquate Wahl. Lediglich von 39 Angeboten würden die Tester Abstand nehmen, diese wurden lediglich mit der Note „befriedigend“ bewertet.
Hier gelangen Sie zu dem Test bei Stiftung Warentest.